Welches ist Ihr liebstes Bündner Gericht?
Capuns! Dieses Gericht habe ich schon überall auf meinen Snowboardreisen für meine Freunde und Teamkollegen gekocht. Das gab’s schon in Neuseeland, Colorado – überall. Es ist mein absolutes Lieblingsgericht, das ich für mich und meine Freunde sehr gerne koche.
Ihr Vater ist der Direktor des Schweizer Nationalparks. Welchen Einfluss hat das auf Ihre Einstellung zur Natur?
Der Beruf meines Vaters als Wildbiologe hat meine Einstellung zur Natur sicher geprägt. Er hat unserer Familie mitgegeben, dass es toll ist, wenn man viel Zeit im Freien verbringen kann. Dies war für mich immer eine grosse Motivation, den Weg als Snowboarderin zu gehen, denn in kaum einem anderen Beruf ist man den ganzen Tag draussen und hat das Glück, in einer solch schönen Umgebung seinen Alltag zu verbringen.
Aus dem Bündnerland kommen zwar einige bekannte Politikerinnen und Politiker, doch über Politik im Engadin hört man wenig. Wie kamen Sie dazu, Politikwissenschaften zu studieren?
Das war ein Interessenstudium. Mich hat schon immer interessiert, wie die Gesellschaft funktioniert, wie wir uns als Gemeinschaft organisieren und wie sich ein möglichst friedliches Zusammenleben gestalten lässt. Dadurch war dieses Studium naheliegend.
Sport und Politik lassen sich nicht trennen, Sie wurden mehrfach auf Sotschi angesprochen. Hat die Sportlerin auf diese Verquickung den gleichen Blick wie die Politologin?
Sotschi war diesbezüglich eine Herausforderung. Es gehört zu den zentralen Fähigkeiten eines Spitzensportlers, sich an einem so wichtigen Event wie den Olympischen Spielen nur auf die eigene sportliche Leistung zu konzentrieren. Man hat keine Zeit, an den gesamten politischen Hintergrund zu denken und diesen zu hinterfragen. Aber klar, als Politikwissenschaftlerin habe ich eine andere Perspektive auf diese Frage als Ursina, die Snowboarderin.
Wohin geht die Zukunft? Und welche Rolle wird das Engadin dabei spielen?
Das ist noch offen, das wüsste ich auch gerne (lacht). Ich hoffe, dass ich weiterhin oft in den Bergen anzutreffen bin. Ich habe im Frühling mein Studium beendet und werde im kommenden Winter sicher oft auf dem Snowboard stehen. Grundsätzlich möchte ich aber im Journalismus Fuss fassen und freue mich auf die neue Herausforderung.
http://ursinahaller.tumblr.com