Wassersportmekka Romandie
Dass einer der ersten Cable Ski in Europa in Estavayer-le-Lac gebaut wurde, ist gemäss Peter Frei, Präsident des Schweizerischen Wasserski- und Wakeboard-Verbands, wenig überraschend: Zwar waren lokaler Pioniergeist sowie eine Machermentalität wichtige Voraussetzungen, aber auch der Standort Westschweiz sei nicht zu unterschätzen. Die Region hatte einen starken Einfluss auf die positive Entwicklung der Sportart – dieser ist bis heute spürbar. So sei es in der Westschweiz viel einfacher, Bewilligungen für Anlagen oder den Bootsbetrieb zu erhalten, und die Sportclubs seien bedeutend grösser als in der Deutschschweiz: Manche Wakeboardcenter zählen mehrere hundert Mitglieder und alleine in Genf gibt es zwölf Wasserski- und Wakeboardclubs.
Auch international spielt die Westschweiz eine wichtige Rolle: 1947 wurde in Genf der Weltverband International Waterski & Wakeboard Federation (IWWF) gegründet. Insgesamt vier Schweizer haben den Weltverband schon präsidiert, der amtierende Präsident Kuno Ritschard stammt aus Unterägeri ZG. Innerhalb des Schweizer Verbands ist die Westschweiz prägend, sie stellte seit den Anfängen der Sportarten viele Präsidenten und international tätige Schiedsrichter.
«Eine Badehose und ein Smile»
In Estavayer-le-Lac trainieren natürlich die lokalen Vereine – aber auch Koriphäen wie Frédéric Traeger, ehemaliger Wakeboard-Weltmeister und sechsfacher Europameister, ist hier anzutreffen. Gemäss Miguel Sansonnens kommen seit einigen Jahren auch viele Athletinnen und Athleten aus der Deutschschweiz fürs Training nach Estavayer-le-Lac, denn im Vergleich zur dreimonatigen Saison der temporären Lifte in Crans-Montana, Genf oder Weesen können Sportler hier Anfang Mai bis Ende September trainieren.
Peter Frei betont, dass der Cable Ski besonders wichtig war, um Wakeboarding als Breitensport zu etablieren. Vom Lift mit etwa 30 km/h gezogen, anstelle eines schnelleren Motorboots, ist Wakeboarding der ideale Sport für Einsteiger – die einzige körperliche Voraussetzung ist eine Mindestgrösse von 1,25 Meter. Im Wassersportzentrum Alphasurf erhalten die Gäste vor ihrem ersten Versuch am Cable Ski eine Einweisung in die Abläufe und wann immer möglich werden sie in ihrer eigenen Sprache betreut. Dank der erhöhten Kapazität des Lifts eignet sich Wakeboarding auch für Familien, Gruppen oder Schulklassen. «Alles, was man mitbringen muss, ist eine Badehose und ein Smile», erklärt Miguel Sansonnens, «die restliche Ausrüstung wird von Alphasurf zur Verfügung gestellt.» Der Start von einem Steg aus und nicht wie beim Motorboot im Wasser erleichtert den Einstieg für Anfänger und erhöht damit den Spassfaktor des Sports. Und wer des Wassersports müde ist, kann stattdessen Petanque oder Minigolf spielen, sich eine Erfrischung in der Strandbar gönnen oder einfach in der Sonne dösen und die Seele baumeln lassen.
www.alphasurf.ch