Zwiebel- oder Schichtenprinzip
Während im Sommer bei trockenem Wetter eine Schicht ausreicht als Schutz vor Zugluft und Sonne, sorgen im Winter vielfach drei, unter besonderen Umständen gar bis zu fünf Schichten an Kleidung für ein angenehmes Körperklima. Die erste Schicht liegt direkt auf der Haut und leitet Feuchtigkeit so schnell wie möglich weiter, um das Auskühlen des Körpers zu verhindern. Anders gesagt: Sie trägt dazu bei, dass Sie warm haben. Die zweite (Innen-)Schicht verstärkt die Wirkung der ersten. Die dritte wird auch Wetterschutzschicht genannt: Sie hält Wind und Regen ab.
1. Schicht: Merino oder Kunstfaser?
Merinowolle hat für Funktionsunterwäsche hervorragende Eigenschaften: Sie ist klimaregulierend und dank des natürlichen Keratins auch geruchsneutralisierend. Sie trocknet langsamer als Kunstfaser, fühlt sich aber bei geringer Feuchtigkeit noch trocken an. Dank zugesetzten Silberionen wirkt auch die Kunstfaser geruchshemmend, bis die Nanopartikel ausgewaschen sind. Eine Einschränkung kann es laut Kühn bei Merino geben: «Etwa jeder zehnte Käufer empfindet auch bei dieser fein gewobenen Wolle Juckreize, also vorher im Laden anprobieren.»
2. Schicht: Fleece oder Isolation?
Die zweite Schicht ist bevorzugt ein Fleece, «der Pullover der Outdoorers», auch bekannt als Faserpelz. Besonders bei unbeständigem Wetter sollte man diesen immer dabeihaben, auch wenn gerade noch die Sonne scheint. Es kann, besonders bei kalten Temperaturen, auch noch eine Isolationsjacke dazugenommen werden.
2. oder 3. Schicht: Isolation mit Daunen, Kunstfaser oder Wolle?
Gänse- oder Entendaunen führen zu unvergleichlich leichten und kompakten Jacken. Lebendrupf ist für Transa tabu, auch auf artgerechte Haltung wird geachtet. Allerdings kann die Daune nicht mit Wasser umgehen, weder Regen noch Transpiration. Kühn hierzu: «Wenn die Daune nass ist, isoliert sie nicht. Und auf Reisen sind Jacken häufig kaum trockenzukriegen.» Die Kunstfaser ist bezüglich Feuchtigkeit optimal und isoliert so gut wie ihre Alternativen. Die Wollfüllung ist temperaturregulierend, ein nachwachsender Rohstoff, etwas schwerer als Kunstfaser und trocknet nicht ganz so schnell. Burkhard Kühn hierzu: «Im Bereich der Isolation ist Wolle wieder voll im Kommen.»